Wachablsung Darius Mahmoudi |
Eigentlich war es ja mehr als berfllig, dass die Firma Valenta Modellbau aus Tschechien einen Nachfolger fr so legendre Modelle wie den THERMIK C oder den DRAGON bringt. Da ich beide Modelle intensiv geflogen habe und mit ihnen sehr zufrieden war, habe ich eigentlich nicht explizit nach etwas Neuem gesucht. Jetzt allerdings, nachdem ich den SHARP WIND das erste Mal geflogen habe, frage ich mich, wie ich die ganze Zeit ohne ihn ausgekommen konnte. Aber der Reihe nach. Als ich die erste Kunde aus dem Osten vernahm, dass sich da ein neues F3J-Modell ankndigt, habe ich umgehend einige Euros in Telefonate dorthin investiert, um mglichst viele Details in Erfahrung zu bringen. Ach ja, und natrlich habe ich auch gleich mal ein Exemplar geordert, bestehend aus zwei Rmpfen und einer Flche. Viele lange harte Wochen spter traf dann mein SHARP WIND ein, als Segler und als E-Version. Diese Versionen unterscheiden sich durch eine lngere Schnauze beim Segler und durch den Einbau des Hhenruderservos im Heck bei der E-Version und selbstverstndlich durch eine abgesgte Schnauze mit fertig eingeharztem Motorspant. Ein Wort zum Namen SHARP WIND bedeutet soviel wie Scharfer Wind. Eine anspruchsvolle
Aussage, wie ich meine. Was macht nun ein Modell zu einem scharfen Wind?
Und was stellt sicher, dass wir es hier nicht eher mit einem lauen Pups
zu tun haben? Fragen ber Fragen. Was bekommt man frs Geld? Der SHARP WIND ist wirklich eine komplette Neukonstruktion. Angekndigt hat sich das neue Design schon durch den THERMIK XL und das WEASEL (Bericht findet Ihr hier). Allerdings ist Valenta noch einen Schritt weiter gegangen. So wurde z.B. die Flche nach neuesten Techniken mittig geteilt und mit einem rechteckigen, 30mm x 15mm im Querschnitt messenden Kohleverbinder an den Rumpf angesetzt. Zustzlich halten zwei Torsionsstifte Flche und Rumpf in der Spur. Toll ist hier, dass alle Aussparungen bereits vorbereitet sind. Sogar ein exakt passender Schacht fr einen grnen MPX-Stecker ist fertig eingebaut. Des Weiteren wurde in der Flche diesmal nicht nur ein Holm verbaut, sondern zustzlich zwei etwas kleiner dimensionierte Holme aus Kohleschluchen. Die Tragflche ist berwiegend aus Aramid gefertigt, hat aber an besonders beanspruchten Stellen einige CfK-Verstrkungen. Das verleiht ihr eine deutlich festere Oberflche als es z.B. beim THERMIK C der Fall war. Ein Biegetest flt sofort Vertrauen ein. Im Rumpf und in den Flchen sind Aussparungen fr zustzliches Gewicht vorgesehen. Ich habe die Modelle jedoch ohne Ballastkammer geordert. Trotzdem kann ich jederzeit die Flche an der markierten Stelle ffnen und eine Ballaststange einfhren, die durch den Rumpf gesteckt und dort gehalten wird. Die Wlbklappen sind jetzt endlich von unten angeschlagen und die Ruderanlenkungen werden von der Flchenoberseite her vorgenommen. Bravo, damit hat man fast 90 Ausschlag nach unten und trotzdem kein Ruderspiel! Die Querruder erstrecken sich ber einen weiten Bereich der Flchen und sind fr meine Begriffe insgesamt sehr lang geworden. Das lsst eine gute Wirkung und hohe Rollrate erwarten. Die Spaltabdeckungen aus GfK sind ja schon obligatorisch. Eine weitere Neuerung bei Valenta sind die Abdeckungen der
Wlbklappenservos. Diese passen bereits perfekt, sind aus stabilem 2,5mm
GfK und nehmen das Servo direkt auf. Fr eine gute Verbindung zwischen
Flche und Servo sorgen vier M2-Schrauben, deren Muttern bereits in der
Flche eingeklebt sind. Die Gestngedurchfhrung nach oben sind sehr
strmungsgnstig und formschn ausgefhrt. Auch hier ist fast alles
bereits fertig. Der Rumpf hat eine sehr schlanke Silhouette und eine groe
Kabinenhaubenffnung. In der E-Version frchtete ich aber, in Platznot zu
kommen. Gut ist hier die Mglichkeit, das Hhenruderservo hinten im
Leitwerk einbauen zu knnen. Aber dazu gleich noch mehr. Die Auslegung mit Kreuzleitwerk kommt mir sehr entgegen und entspricht
meiner Meinung nach den aktuellen Trends im Wettbewerbssport. Die Oberflche ist wie immer von exzellenter Qualitt, das Farbdesign ist selbstverstndlich in die Form lackiert. Leider ist diesmal sehr mit Farbe gespart worden, so dass an einigen Stellen kleine Schatten entstehen, die das Kohlegewebe erahnen lassen. Laut Auskunft von Herrn Valenta hat man selbst beim Lackieren versucht, mglichst wenig Gewicht einzubauen. Wie bei solchen Modellen leider oft blich, bekommt man keine Bauanleitung mitgeliefert. Hoffentlich lassen sich die Importeure in Deutschland hier etwas einfallen, da sich sonst der Kundenkreis unntigerweise einschrnkt. Bei meinem Modell war auch noch keine Angabe ber Schwerpunkt oder Ruderausschlge dabei, diese wird aber laut Hersteller mittlerweile beigelegt. Zur Montage Viel zu tun ist bei einem solchen Modell ja nicht mehr. Beginnen wir mit der... Flche Dem Baukasten liegen tolle Sperrholz-Servohalterungen bei. Allerdings sind diese nur fr Volz-Servos passend. Wie ich erfahren habe, soll es hier bald Wahlmglichkeiten fr viele verschiedene Servotypen geben, so dass man diese stabilen Teilchen dann auch verwenden kann. Ich habe Multiplex 15mm-Digitalservos vom Typ Micro speed BB Digi verwendet und musste mir daher eigene Lsungen zur Befestigung einfallen lassen. Zunchst habe ich die Querruderservos eingebaut, das ist Routine. Die
15mm-Servos passen sehr gut und wurden mit Schrumpfschlauch und Silikon
fixiert. Wie von Valenta bekannt, sind M3-Muttern fr die Kugelruderhrner
bereits eingeklebt, so dass sich die Anlenkung der Querruder auf die
Herstellung eines kurzen Gestnges beschrnkt. Valenta legt zwar die
Kunststoff-Anlenkungspfannen fr die Kugelkpfe bei, sonst aber nichts.
Und diese passten zudem auch nicht sonderlich gut, so dass ich sie gegen
eigenes Material austauschen musste. Fr alle Anderen ein Tipp: Man nehme ein Stck Papier und klebe es mittels TESA ber die leere Servoaussparung auf der Flche. Jetzt paust man mit einem weichen Bleistift durch flaches Schraffieren des Papiers die Konturen der ffnung ab. Das fertige Papier nimmt man von der Flche ab, schneidet es aus und positioniert es auf der Abdeckung (!!Achtung Seitenrichtig arbeiten!!). Jetzt kann man die Servoschachtabdeckung passgenau zuschneiden. Dazu verwendet man am besten eine scharfe Schere. Die Wlbklappenservos habe ich zum Testen zunchst mit TESA-Powerstrips
befestigt, da ich etwas Probleme mit der Gestngefhrung erwartete. Das
Ruderhorn ist bereits mit Sekundenkleber und Glasperlen eingeklebt.
Allerdings verluft hinten in der Flche ein Kohle-Flchenabschluss, der
sehr wenig Platz fr das Gestnge lsst. Irgendwie sah mir das Teil so
edel aus, dass ich es nicht durchbohren wollte. Nach Rcksprache mit dem
Hersteller habe ich dennoch dieses Abschlussstck mit einem Proxxon-Frser
ausgespart. Jetzt ist die Anlenkung kerzengerade und ohne Spiel. Wichtig
ist hierbei, dass man den Servoabtriebshebel um mindestens 30 nach vorne
(Richtung Nasenleiste) setzt, sonst kann man den groen Ruderausschlag
nach unten nicht realisieren. Nach oben werden ja lediglich 2-3mm
bentigt. Die Kabel habe ich mit einem grnen MPX-Stecker an die Flchen angeschlossen. Hier war etwas Bohr- und Feilarbeit notwendig, da die Aussparung nur auf der Rumpfseite vorhanden ist. Wenn man die Flche aber ansteckt, lsst sich von der gegenberliegenden Rumpfseite die Aussparung wunderbar bertragen. Jetzt noch fr die Anschlsse im Rumpf einen kleinen Kabelbaum geltet und fertig ist die Flche. Im Flug werden die Flchen durch einen Streifen TESA am Rumpf fixiert. Leitwerk Beim Seitenruder ist nur ein GfK-Ruderhorn einzukleben. Dieses passt
auf Anhieb und ein Anlenkdraht leitet ber einen Gabelkopf die Kraft
zuverlssig nach vorne. Hat man dieses Teil einmal installiert, muss bei der Hhenrudermontage jedes Mal ein kleines Aluteil ber den Draht geschoben und mittels Mutter von unten in der Ruderflosse gesichert werden. Hat man das geschafft, ist die Anlenkung stabil und die Ruder stehen absolut parallel. Allerdings wird man das Hhenruder nur im Notfall abnehmen, da das schon ein bisschen Gefummle ist. Ich habe dies auch bei Herrn Valenta moniert und er hat versprochen, sich noch einmal Gedanken wegen dieser Anlenkung zu machen. Die Befestigung des gesamten Hhenruders geschieht ber eine M5-Schraube von unten durch den Rumpf. Das ist sehr pfiffig und hlt bombig. Allerdings rate ich dringend, diese Schraube nicht fest zu ziehen, da dadurch Spannungen entstehen. Diese Spannungen fhren dann bei ruppigen Landungen zu Rissen in der Seitenflosse. Besser ist es, diese Schraube zwei bis drei Umdrehungen weniger fest anzuziehen und statt dessen mittels eines kleinen Bowdenzugrestes von unten zu sichern. Rumpf Die Kabinenhaube habe ich nach altbewhrter Methode mit einem 1,5mm-Stahldraht fixiert. Das ist passgenau und hlt zuverlssig.
Elektro Beim Rumpf der E-Version war ich aufgrund der drangvollen Enge vorne sehr froh, das Hhenruderservo hinten einbauen zu knnen. Ich habe also ein Servo (hier ein Dymond 250BX MG) hinten so eingeklebt, dass eine gerade Gestngefhrung zum Ruder mglich war. Ich habe lange probiert und gewogen, damit ich auch sicher ohne Blei
auskomme. So ergab sich folgende Anordnung: Das Servokabel des Seitenruders muss man wegen der zu erwartenden Induktivitten gut abschirmen. Besser wre es sicher, das Servo irgendwo auf Hhe der Endleiste zu positionieren, aber dazu msste man den Rumpf ffnen und das wollte ich doch nicht riskieren. Meines Wissens wurde dies bei der ARIANE V10 gemacht. Sicher hatte man dort auch erhebliche Platzprobleme. Motorisierung Nachdem ich in mein WEASEL einen AXI reinbekommen habe, wollte ich auch im SHARP WIND meinen derzeitigen Lieblingsmotor unterbringen. Um auch die richtige Motorvariante auszusuchen, holte ich mir wieder mal Rat (und spter auch den Antrieb) bei Fredi Pfeiffer von http://www.hepf.at/. Er hat mir zu einem 2820/12 mit einer 13x8 Aeronaut-Luftschraube geraten. Dazugepackt hat er gleich die 1950er FAUP Zellen P&M von Hopf. Nach ein paar Drck- und Schiebeversuchen mit dem Motor entschied ich mich, den Motor mittels vier kleiner Distanzhlsen um 4mm nach hinten zu versetzen. Damit sitzt der Motor sauber mittig. Jetzt schrumpfte ich noch die drei Zuleitungskabel mit einem Stck Schrumpfschlauch ein und fixierte das Ganze mit einem Tropfen Sekundenkleber am Rumpfboden. So ist der Motor sicher und ohne irgendwelche Berhrungen mit dem Zuleitungskabel montiert.
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